Edward Hopper

Am 15. Juli konnte ich in der Fondation Beyeler (https://www.fondationbeyeler.ch) die dort gerade laufende Sonderausstellung mit Bildern von Edward Hopper besuchen. In Europa sind normalerweise nur sehr wenige Originale in Museen zu sehen. Die meisten Kunstwerke fielen nach seinem Vermächtnis dem Whitney Museum of American Art in Manhattan zu. So ist diese Ausstellung in Basel ein besonderes Erlebnis.

Die Broschüre zur Ausstellung führt ein: „Edward Hopper (1882 – 1967) ist einer der großen bekannten Unbekannten der modernen Kunst: Einzelne seiner Werke sind außerordentlich populär und gehören zum kulturellen Gedächtnis unserer Zeit. Manche Facetten seiner Kunst sind jedoch nur wenigen Spezialisten geläufig. So sind nicht nur viele seiner Gemälde, sondern auch die Aquarelle und Zeichnungen noch zu entdecken.“

Mir persönlich waren die Bilder, die ich vorher bereits kannte ausschließlich wegen der einmaligen Lichtführung (mit und ohne Sonnenlicht) aufgefallen. In der Ausstellung lernte ich jedoch weitere Aspekte der Bilder kennen. So sind es zum einen die Geschichten, die die Bilder erzählen und die der (leider nur) in der Ausstellung gezeigte Film von Wim Wenders hervorragend einfängt. Auf einen weiteren Aspekt musste ich erst aufmerksam gemacht werden. Als Fotograf schaue ich Bilder sehr schnell (meist zu schnell) auf Bildaufbau und Lichtführung hin an. In den Bildern sind aber kleine „Störer“ versteckt, die man (besonders ich) leicht übersieht.

Manchmal ist es kleines Häuschen unter einer Bücke, ein schräg gebautes Haus am Hang oder ein besonderes Fenster, das sich von den übrigen abhebt. Gerade für letzteres Beispiel habe ich das Bild „The City“ von 1927 fotografiert, das neben einem großen Platz ein Haus im Second Empire-Stil zeigt. Nur ein Fenster hat einen Klappladen vor dem dunklen Fenster.

Im Übrigen fotografiere ich bei Ausstellungen nicht die Bilder der Künstler, sondern konzentriere mich auf Impressionen der Ausstellung oder deren Architektur. Parallel zu Hopper zeigt die Fondation Beyeler noch eine Sammlungspräsentation „Stilles Sehen – Bilder der Ruhe“. Hier kann man sich nach der doch echt lebhaft besuchten Hopper-Ausstellung wieder sammeln. Gleiches gilt für den wunderbaren Park mit seinen Skulpturen und Plastiken, in den die Architektur der Fondation eingebettet ist.